
Trennwand aus Gipskarton und Metallständerwerk bauen: So geht's

Ratgeber verfasst von:
Sylvia, Journalistin, Dekorateurin, Dresden
47 Ratgeber
Ein Metallständerwerk in Kombination mit Gipskartonplatten ermöglicht Ihnen, schnell eine Trennwand einzuziehen oder sogar einen neuen Raum zu schaffen. Aber obwohl es sich um eine praktische und vielseitige Lösung handelt, sollten Sie die empfohlene Einbaumethode befolgen, damit Sie ein optimales Ergebnis erhalten. Hier erfahren Sie die verschiedenen Arbeitsschritte.
Wichtige Eigenschaften
- Vorbereitungsarbeiten
- Genaue Position der Trennwand bestimmen
- UW-Profile am Boden befestigen
- Ständerprofile des Metallständerwerks anbringen
- Gipskartonplatten zuschneiden
- Gipskartonplatten auf der einen Wandseite anbringen
- Leerrohre für die Elektroinstallation und Dämmstoff in das Ständerwerk einfügen
- Gipskartonplatten auf der anderen Wandseite anbringen
- Fugen der Gipskartonplatten verspachteln
Gipskartonplatten auf Metallständerwerk: eine vielseitige und schnelle Trennwand
Gipskartonplatten bestehen aus 2 Lagen Recycling-Karton, zwischen die Gips gegossen wurde. Sie sind leicht, können schnell eingebaut werden und sind fast überall und sehr vielseitig einsetzbar. Sie eignen sich z. B. für Dachzimmer genauso wie für Bad oder Küche. Sie werden oft mit dem Namen einer bekannten Handelsmarke (Rigips) bezeichnet, und es gibt sie in 2 Breiten (90 und 120 cm) sowie in verschiedenen Längen und Stärken (oft 13 mm). Wenn sie für Feuchträume wie Küche oder Bad bestimmt sind, müssen sie eine wasserabweisende, türkisfarbene Imprägnierung haben.
Zur Erhöhung der Schall- und Wärmedämmung können Sie zwischen zwei am Metallständerwerk befestigten Gipskartonplatten einen Dämmstoff einfügen. Was das Metallständerwerk selbst betrifft, so ist es für Renovierungen ideal: Es hat ein geringes Gewicht und ist einfach aufzustellen. Zudem ist es, im Gegensatz zu einem Holzständerwerk, gegen Feuchtigkeit sowie gegen Insekten und andere Parasiten resistent.
Arbeitsschritte
- Vorbereitungsarbeiten
- Genaue Position der Trennwand bestimmen
- UW-Profile am Boden befestigen
- Ständerprofile des Metallständerwerks anbringen
- Gipskartonplatten zuschneiden
- Gipskartonplatten auf der einen Wandseite anbringen
- Leerrohre für die Elektroinstallation und Dämmstoff in das Ständerwerk einfügen
- Gipskartonplatten auf der anderen Wandseite anbringen
- Fugen der Gipskartonplatten verspachteln
Vorbereitungsarbeiten

Der Boden des Raumes muss sauber, trocken und vollkommen eben sein.
Achten Sie auch darauf, die Gipskartonplatten vor Beginn der Arbeiten im Raum zu lagern, in dem die Trennwand eingebaut werden soll. Dadurch vermeiden Sie einen plötzlichen Temperatur- oder Luftfeuchtigkeitswechsel, der die Platten beschädigen könnte.
Prüfen Sie abschließend, ob Sie alles benötigte Material und alle Werkzeuge haben.
Genaue Position der Trennwand bestimmen

Mit dem Maßband und einem Bleistift (oder der Schlagschnur) markieren Sie am Boden den Anfang der künftigen Trennwand.

Mithilfe des Kreuzlinienlasers zeigen Sie die gesamte Länge der Trennwand an.
Markieren Sie dann mit der Schlagschnur den Verlauf am Boden.

Verwenden Sie ein Stück des UW-Profils, um die gesamte Dicke der Trennwand mit dem Bleistift oder der Schlagschnur anzuzeichnen. Das UW-Profil bezeichnet die Boden- und Deckenprofile.
Markieren Sie unbedingt die Befestigungspunkte für die Profile, etwa alle 60 cm.
UW-Profile am Boden befestigen

Das Profil wird am Boden mit Schlagdübeln befestigt, die zur Beschaffenheit des Untergrunds passen und die richtige Größe haben müssen.

Falls nötig, kürzen Sie das Profil mit der Blechschere oder dem Blechknabber auf die erforderliche Länge.
Dann bohren Sie Löcher an den Befestigungsmarkierungen.

Setzen Sie die Schlagdübel in die Löcher ein und schlagen Sie dann die Schrauben mit dem Hammer durch das Profil in die Dübel. Hiermit befestigen Sie das Profil auf der gesamten Länge am Boden.
Ständerprofile des Metallständerwerks anbringen

Mit dem Maßband oder mit dem Zollstock messen Sie nun die Höhe der Trennwand.
Falls nötig, kürzen Sie das Profil mit der Blechschere oder dem Blechknabber auf die erforderliche Länge.

Entlang der Wand bohren Sie nun Löcher, in die Sie die Dübel setzten und das erste Ständerprofil festschrauben. Dafür nehmen Sie zum Untergrund passende Dübel und Schrauben der richtigen Größe.

Markieren Sie auf der ganzen Länge des UW-Profils am Boden die Einbauposition der senkrechten Streben, die auch Ständerprofile oder CW-Profile genannt werden. Der Abstand voneinander beträgt in der Regel 60 cm. Dieser Abstand kann jedoch auf 50 cm oder sogar 40 cm verringert werden, wenn Sie die Stabilität der Trennwand verbessern möchten.

Verbinden Sie die CW-Profile jeweils durch eine Vierteldrehung mit den UW-Profilen, die am Boden und an der Decke befestigt sind.
Überprüfen Sie mit der Wasserwaage, dass sie senkrecht eingebaut sind.
Achten Sie auch darauf, die vorhandenen Öffnungen in den Ständerprofilen auszurichten, da durch diese die Leerrohre für die elektrischen Leitungen geführt werden.
Gipskartonplatten zuschneiden

Wenn Sie Platten zuschneiden müssen, legen Sie diese auf eine ebene Unterlage und schneiden sie mit dem Cutter oder (je nach Dicke) mit der Handsäge zurecht. Benutzen Sie dabei eine Richtlatte oder ein Lineal als Führung.
Achtung, die Länge der Gipskartonplatten muss 1 cm weniger als die Höhe vom Boden bis zur Decke betragen.
Sobald die Platte zugeschnitten ist, die Kanten mit einem Gipskartonhobel leicht hobeln. Sägen Sie dann mit der Lochsäge die Aussparungen für die Hohlwanddosen.
Gipskartonplatten auf der einen Wandseite anbringen

Verteilen Sie Keile von 1 cm Dicke entlang des Boden-Profils und zwar auf seiner gesamten Länge.
Setzen Sie dann die erste Platte an der Wand. Sie muss auf den Keilen liegen.

Schrauben Sie die Gipskartonplatte auf die Ständerprofile, etwa alle 30 cm eine Schraube und mit 1 cm Abstand von den Rändern.
Verwenden Sie Schnellbauschrauben mit einem geeigneten Schraubvorsatz.
Sie können einen Trockenbauschrauber oder einen Schrauber mit speziellem Schraubvorsatz verwenden.

Schrauben Sie Gipskartonplatten über die gesamte Breite der Trennwand fest, jedoch vorerst nur auf einer Seite.
Leerrohre für die Elektroinstallation und Dämmstoff in das Ständerwerk einfügen

Führen Sie die Leerrohre für die Elektroinstallation durch die Öffnungen in den Ständerprofilen und (falls erforderlich) befestigen Sie die Rohre daran.

Messen Sie die Breite zwischen zwei Ständerprofilen und schneiden Sie den Dämmstoff auf dieses Maß zu.
Nun stecken Sie den Dämmstoff in den Hohlraum des Ständerwerks zwischen die senkrechten Profile.
Gipskartonplatten auf der anderen Wandseite anbringen

Bringen Sie die Platten auf die gleiche Weise wie auf der anderen Wandseite an. Achten Sie aber darauf, dass die Fugen versetzt zur anderen Seite sind.
Bringen Sie auch die Schrauben versetzt an (also nicht genau auf gleicher Höhe wie gegenüber), damit sich die Schnellbauschrauben der gegenüberliegenden Seiten sich nicht berühren.
Vergessen Sie nicht, die Hohlwanddosen einzusetzen, um später elektrische Geräte anschließen zu können.
Fugen der Gipskartonplatten verspachteln

Wenn Sie Trockenspachtelmasse verwenden, mischen Sie diese mit Wasser und rühren Sie sie mit einem auf einer Bohrmaschine montierten Mixer gründlich durch.
Gipsspachtel gibt es auch als Fertigspachtelmasse.

Mit dem Reibebrett und der Spachtel verspachteln Sie die Fugen zwischen den Platten.
Anschließend bringen Sie von oben nach unten das Fugenband an, mit der bedruckten Seite gegen die Wand, falls das Band zwei unterschiedliche Seiten hat.

Mit einem Spachtel müssen Sie das Fugenband fest andrücken, damit keine Luftblasen bleiben und überschüssige Spachtelmasse entweichen kann.
Nach mindestens 6 Stunden Aushärten – siehe Herstellerangaben – müssen Sie eine zweite Schicht Spachtelmasse auftragen.

Verspachteln Sie auch sämtliche Vertiefungen der Schraubenköpfe. Wenn alle Fugen und Vertiefungen behandelt sind, bringen Sie eine letzte Schicht Feinspachtelmasse auf.
Wenn sie trocken ist, schleifen Sie sie glatt und entfernen Sie den Staub.
Vergessen Sie nicht, den Hohlraum zwischen den Platten und dem Boden, aber auch zwischen Decke und Wand/Wänden mithilfe einer Kartuschenpresse abzudichten. Verwenden Sie eine Kartusche mit Acrylkitt.
Achten Sie darauf, dass die Fuge glatt wird.
Was Sie beim Bau einer Trockenbau-Trennwand beachten müssen
So geht's

- Wissen, wie man etwas abmisst
- Wissen, wie man eine Wasserwaage und ein Lasermessgerät benutzt
- Wissen, wie man passende Dübel und Schrauben wählt
- Wissen, wie man eine Bohrmaschine benutzt
- Wissen, wie man eine Lochsäge verwendet
- Wissen, wie man einen Schrauber benutzt
- Spachtelmasse aufbringen und verspachteln
- Abschleifen und Entstauben der getrockneten Fläche
- Werkzeug, wie etwa Hammer, Cutter, Blechschere usw. benutzen
- In guter körperlicher Verfassung sein
- In der Hocke arbeiten
- Auf einer Leiter arbeiten
Dauer der Arbeiten

2 Tage, je nach Fläche der Trennwand
Empfohlene Personenzahl

1 bis 2 Personen
Werkzeuge und Material

- Gipskartonplatten
- UW-Profile
- Ständerprofile (CW-Profile)
- Dämmstoff
- Fugenband
- Fugenspachtelmasse für Gipskartonplatten
- Kartusche mit Acrylkitt
- Kartuschenpresse
- Schlagdübel
- Schrauben
- Holzkeile
- Hohlwanddose(n) für Elektroinstallation
- Maßband
- Bleistift und/oder Schlagschnur
- Kreuzlinienlaser
- Richtschnur
- Wasserwaage
- Richtlatte
- Cutter oder Fuchsschwanz (Handsäge)
- Hammer
- Kantenhobel für Gipskartonplatte
- Blechschere oder Blechknabber
- Plattenheber
- Bohrmaschine
- Trockenbauschrauber
- Lochsäge
- Dämmstoffmesser
- Reibebrett
- Spachtel
- Gipsspachtel
Trockenbau-Werkzeuge
Persönliche Schutzausrüstung

Diese Liste ist nicht vollständig und die persönliche Schutzausrüstung muss an die jeweilige Arbeitssituation angepasst werden.
Persönliche Schutzausrüstung
Ratgeber verfasst von:
Sylvia, Journalistin, Dekorateurin, Dresden, 47 Ratgeber

Nach meiner Zeit bei mehreren Fernsehsendern entschied ich mich, meine Feder für mich sprechen zu lassen und als Journalistin und Herausgeberin zu arbeiten. Meine Interessen und auch meine Texte gehen in die verschiedensten Richtungen: Ich liebe das Dekorieren und das Heimwerken genauso sehr wie historische oder wissenschaftliche Themen und schreibe seit über zwanzig Jahren darüber. Auf der Habenseite stehen bei mir verschiedene Lehrwerke, Romane und Erzählungen, zahlreiche Artikel voller Tipps aus dem Bereich Deko und DIY, die ich in meinem alten Haus, das ich eigenhändig saniere, ausprobiert habe.